Typografie DOs & DON'Ts

»Perfekte Typo für Print und Online« lautet das Titelthema der aktuellen Page. Es spricht uns aus dem Herzen, denn Typografie ist ein wichtiger Bestandteil der Gestaltung – ob Print oder Online. Anders gesagt: ohne gute Typografie kann gute Gestaltung nicht gelingen. Dabei ist es wichtig die Grundregeln guter Typografie zu kennen und diese zu beherzigen – oder auch mal bewusst zu brechen. Die Wahl einer guten Schrift ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Gute Typografie ist aber noch viel mehr als nur das: es geht um das Definieren von optimalen Proportionen, Kombinationen sowie Farben für Texte in einem vorgegeben Raum – verbunden mit viel Detailliebe.
»Gute Typografie macht keine Geräusche beim Lesen.« Otl Aicher
Page fragt in diesem Zusammenhang Typedesigner nach Dos und Don’ts in der Typografie. Auch ich habe mich umgehört. Was halten meine Kollegen für eine Typosünde und welchen Tipp haben sie parat? Folgende Antworten habe ich erhalten:

Sünde ist …

»Exklusives durch schlechte Typografie abwerten. Ein Erfahrungsbericht: ich stehe im Laden und finde ein hochwertiges Produkt von einem kleinen und regionalen Anbieter mit sympathischem Konzept, alles nachhaltig und sorgfältig produziert – und welche Schrift sehe ich da auf dem Etikett? Comic Sans!«
»Das Verwenden der Schrift ›Comic Sans‹. Wie der Name der Schrift schon sagt, hat Comic Sans außerhalb von Sprechblasen nichts zu suchen! Und auch für diesen Zweck gibt es zahlreiche charmantere Lösungen. Ein entsprechendes Statement des Urhebers Vincent Connare findet man hier: www.connare.com/whycomic.htm.«
»Schlecht spationierter Blocksatz mit riesigen Wortzwischenräumen – mein Typo-Professor sagte immer ›es regnet durch‹.«
»Unechte Kapitälchen sind zum Weinen.«
»Falsche Striche: Verwechslung von Gedankenstrich – und Trenn-strich (Divis).«
»Falsche Anführungszeichen: Zollzeichen, Akzente und spitze Klammern geistern durch so manches Dokument …«
»Schusterjunge – klingt harmlos, ist aber äußerst unschön: Die erste Zeile eines Absatzes steht hierbei als letzte Zeile auf einer Seite.«
»Hurenkind – man ahnt es schon, hier gibt es Ärger: Die letzte Zeile eines Absatzes ist auf eine neue Seite gerutscht. Auch so können wir das nicht sehen lassen!«

Und unsere Tipps …

  • Schriftmischungen von mehr als zwei verschiedenen Schriftarten sind sehr knifflig, da sich auch Profis die Zähne ausbeißen können. Wenn mehrere verschiedene Schriften benötigt werden, lieber nachsehen, ob es da nicht eine so genannte Schriftsippe gibt, die diesen Zweck erfüllt: Eine Schrift, die eine Auswahl an verschiedenen Schriftschnitten enthält. Manche gibt es sogar in den Ausführungen Sans und Serif.
  • Kein Anschluss unter dieser Nummer? Das Gliedern von Zahlen, zum Beispiel bei Telefonnummern ist sinnvoll und erleichtert das Leben. Doch wie müssen Telefonnummern beschaffen sein, damit sie übersichtlich aussehen und gleichzeitig auf einer Website funktionieren? Das verrät uns Christoph Koeberlin auf seinem Blog Typefacts.
  • Sinnvolle Umbrüche (nach Wortstamm) und nicht mehr als drei in Folge.
  • Als Anführungszeichen besser Deutsche Guillemets, die »so« aussehen, verwenden. Sie sehen nicht nur besser aus, sondern sind auch besser zu erkennen und unterstützen die Zeilenbildung.
  • Je größer die Schrift, desto besser muss sie gesetzt und ausgeglichen sein.
  • Musste man früher im Webdesign auf Standardschriften zurückgreifen, so stehen mittlerweile zahlreiche Webfonts zur Verfügung. Da gute Typografie für ein gelungenes Design einer Website unabdingbar ist, sollten die Möglichkeiten voll ausgeschöpft werden.
  • Bei Unsicherheiten in Sachen Schrift und Satz lohnt sich ein Blick in das Nachschlagewerk Detailtypografie von Friedrich Forssmann und Ralf de Jong.

Weiterführende Links

Typografie im Webdesign: So kannst du Schriftarten kombinieren, Björn Rohles

Typolexikon
Typefacts

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Team SCHUMACHER Anna Hagmann

Beitrag verfasst von

Anna Hagmann
Art Director


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